Bericht vom Wochenende in Großenhain 22.-24.6.2001

Freitag, 22. Juni auf dem Parkplatz vor der Kultura: die Hohenlohe-Hoppers von Öhringen und einige Freunde aus dem Umkreis starten mit großem Gepäck inklusive Petticoats ins Wochenende. Die Partnerschaft Öhringen- Großenhain soll gepflegt und unser dort unbekanntes Hobby Square Dance vorgestellt werden.
Wir sind gespannt auf das 3. Erlebnisfest der Sinne in Großenhain, und fast pünktlich geht es los. Die Fahrt verläuft reibungslos, es wird gevespert, gelacht und gescherzt und das, obwohl der Himmel immer dunkler wird und wir bei strömendem Regen am Nachmittag in Dresden ankommen.
Eine Besichtigung der Semperoper, unser erster Programmpunkt, erweist sich als interessant und beeindruckend. Der Wunsch dort einmal eine Vorstellung zu besuchen, entsteht wohl bei jedem, erlischt aber relativ schnell, als wir hören, wie schwer es ist an Karten zu kommen. Weiter geht die Fahrt, inzwischen ist unser Stadtführer, Herr Förster aus Großenhain zu uns gestoßen, und wir erfahren durch ihn noch Wissenswertes über Dresden. Wir verlassen Dresden mit einem Blick auf die Elbe, wo wir einen Raddampfer erspähen und fahren nach Großenhain durch eine wunderschöne Landschaft.
Grüne Alleen und ein Meer von Kornblumen begeistern mich besonders. Im Cafe Faust, unserer Unterkunft, werden wir herzlich begrüßt und beziehen unsere Zimmer. Es bleibt nur kurz Zeit zum Umziehen: man erwartet uns zum Empfang beim Bürgermeister. Alle machen sich fein mit Square-Dance-Kleidung, und wie exotische Vögel kommen wir uns vor, als wir den kuzen Weg zur Blumenhalle zurücklegen. In netter Atmosphäre begrüßt uns Herr Bürgermeister Müller, und wir lernen auch einige Damen und Herren vom Partnerschaftsausschuß kennen. Alle sind sehr freundlich, und man kommt leicht ins Gespräch. Als Geschenk bekommen wir eine Videokassette von Großenhain überreicht. Der Sekt weckt unsere Lebensgeister, und beschwingt machen wir uns auf zum Abendessen ins Cafe Faust. Ganz spontan bilden wir einen Square und tanzen: ohne Platte, unser Caller Eberhard singt live! Es ist eine Riesengaudi!
Am nächsten Morgen nach einem reichhaltigen Frühstück geht`s zur Stadtführung. Herr Förster erklärt uns etwas zur Geschichte von Großenhain, wie es aus einer slawischen Siedlung entstand, wir erfahren, warum fast alle Häuser gleich hoch sind , was es mit den gelben Hausnummern auf sich hat und vieles mehr. Herr Förster macht das so interessant und kompetent, daß man gebannt zuhört. Der Abschluß bildet die Marienkirche, die in ihrer prunkvollen Einrichtung eher an ein Theater als an ein Gotteshaus erinnert. Wir bedanken uns bei unserem netten Stadtführer und müssen nun an unseren Auftritt denken. Ein Bus bringt unsere Squre-Dance-Kleidung zum Stadtpark, so daß wir nichts schleppen müssen. Mit Mittagessen gestärkt ( es wurde extra für uns gegrillt) machen wir uns auf den Weg. Umgezogen wird sich in der Mückenschenke, eine Gaststätte, wo mir nicht nur der lustige Name sondern auch die Atmosphäre gefällt.
Wir gehen zur Bühne, die von hohen Bäumen umrandet und mit Blumen geschmückt ist. Die weißen Bänke sind sehr einladend, jedoch erst wenige Zuschauer da, was an Petrus liegt. Er treibt sein Spielchen mit uns: dunkle Wolken und Regen im Anmarsch. Wir senden bange Blicke und Stoßgebete zum Himmel, was schließlich nützt, denn es bleibt trocken. Ein fetziger Radiomoderator interviewt unsere Präsidentin Marion, Eberhard, unser Caller legt die erste Platte auf, und wir marschieren ein: 8 Tanzpaare, 2 Squares, die sich zur Musik in Sternen, Kreisen und Linien bewegen. Unsere gute Stimmung greift über: die inzwischen eingetroffenen Zuschauer klatschen begeistert. Schon ist der erste Auftritt vorbei, und es singt nun ein Männergesangverein von Großenhain-Naundorf. So werden wir in unserer Tanzpause gesanglich verwöhnt.
Dann kommt unsere Contra- Vorführung, der ursprüngliche Tanz, aus dem Square-Dance entstanden ist. Man stellt sich in 2 Reihen voreinander auf und tanzt wiederkehrend verschiedene Figuren. Bei der folgenden Mitmachaktion holen wir Großenhainer aus dem Publikum zum Mittanzen. Anfangs etwas Scheu, aber dann sind alle begeistert: Öhringer und Großenhainer gemeinsam beim Single file circulate und Swing. Ein Riesenspaß, welch besseres Zeichen für Partnerschaft gibt es? Wir werden mit großem Beifall verabschiedet und für die Damen gibt es Rosen. Nun sind wir frei für das Erlebnisfest der Sinne. Man stärkt sich zunächst mit Fettbemme, Baumkuchen, schwarzem Köstritzer Bier u.a. Bereit für die Attraktionen bestaune ich "Wasserlinsen " eine Klanginstallation auf der Röder, lasse mir von Dieter, meinem Mann, der morgens die Kunstführung mitgemacht hat, verschiedene Kunstobjekte erklären und freue mich an bunten Drachen, die Formen haben, die ich noch nie gesehen habe. Der Tag neigt sich dem Ende zu, und es warten noch Höhe punkte auf uns: eine Samba-Band aus Dresden und Talking Water mit Transceltic Music. Beim Samba hält es uns nicht auf den Plätzen, und bei Talking Water kommt man ins Träumen.
Als wir am nächsten Morgen von Frau Drewes verabschiedet werden ,heißt es einstimmig: Wir kommen wieder! Ich denke, es war eine Bereicherung für beide Seiten, mir wird das Wochenende mit seinen Eindrücken unvergeßlich bleiben, vor allem die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen. Das passt zum Motto des Square-Dance: Harmony and Friendship!